Wir schreiben das Jahr 1651. Die Querelen des 30 jährigen Krieges mit seinen schrecklichen Folgen für ganz Europa haben sich endlich in einen fragilen Frieden entwickelt. Deutschland ist am Boden. Das Land ist zerstört, die Kirchen geplündert, fast alle offiziellen Dokumente verbrannt und nur langsam kommen die wandernden Völker zur Ruhe. Es ist in diesem März, dass Peter Menger die Geburt seiner Tochter Anna in das neue Kirchenbuch der kleinen Gemeinde Eich am Rhein hat eintragen lassen. Dieser simple Akt beginnt die schriftlichen Überlieferungen der mittlerweile zwölf Generationen umspannenden Familie Menger in Eich. Nur wenige Jahre später im Oktober 1655 kommt Hanß Peter zur Welt und garantiert damit den Fortbestand des Namens und der Familie Menger.  Bereits zu seiner Hochzeit im Alter von 20 Jahren ist er für die damalige Zeit Eigentümer von großen Ländereien, die neben Ackerbau auch schon Wingert und Weinbau umschlossen. Somit ist nachgewiesen, dass die Familie Menger sich bereits seit Mitte des 17. Jahrhunderts dem Weinbau verschrieben hat.
Aber nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Dorfgefüge engagierten sich die Menger-Männer nachweislich seit Mitte des 17. Jahrhunderts. Wegen ihres mathematischen Geschick und bekanntlich zuverlässigen sowie aufrichtigen Handeln wurden sie zu Bürgermeistern, Schultheißen und gemeinen Vorstehern berufen und setzten sich so für die dörflichen Belange ein. Das half dem Ort bei seiner ökonomischen und kulturellen Entwicklung.
Bereits diese frühen Generationen bewiesen einen Hang zur Dickköpfigkeit und zu unkonventionellem Handeln. So weigerte sich zum Beispiel Peter Menger im Winter 1724 drei fremde Frauen von seinem Hof zu jagen trotz ihrer fragwürdigen Herkunft, um sie nicht dem sicheren Kältetod auszusetzen. Für die damaligen moralischen Werte ein ziemlich skandalöses Handeln. Auch gibt es verschiedene Aufzeichnungen über zu leistende Wiedergutmachungszahlungen, die aufgrund von öffentlichen Beleidigungen und sogar Handgreiflichkeiten zu erbringen waren. Vor allem Johann Leonhard Menger zu Beginn des 18. Jahrhunderts war gerne mit von der Partie, wenn es zu Raufereien im Dorf kam.
Harte Arbeit und das frühe Sterben von Ehefrauen, Kindern und den Männern selbst prägte das damalige Leben. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde diesbezüglich vieles besser. Auch gab es landwirtschaftliche Neuerungen für die sich diese Generation der Menger Männer besonders einsetzte und zu deren überregionaler Verbreitung sie beitrugen. Von den Ehefrauen aus dieser Zeit wird leider wenig berichtet. Außer ihres Namens, der Anzahl der geborenen Kinder und natürlich der Mitgift finden sich in offiziellen Schriften keine weiteren Einträge.
Anfang des 19. Jahrhunderts ist in Eich von der ehemals großen Menger Familie nur noch ein einziger männlicher Nachfolger übrig. Besonders die napoleonischen Kriegszüge haben schwer an der Familie gezehrt und nur Leonhard kam unversehrt mit abgeschlossener Dienstzeit nach Eich zurück. Seine beiden, das Kindesalter überlebenden, Kinder prägten die moderne Geschichte des Weinguts. Während die ältere Tochter den heimischen Hof übernahm, heiratete der junge Leonhard seine Jugendliebe, das Einzelkind Anna Maria, und zog mit ihr in ihr ehemaliges Elternhaus auf der Hauptstraße. Leonhard und seine Frau setzten den gemeinsamen Grundstein des heutigen Menger’schen Anwesen in der Mitte von Eich. Neben dem Haupthaus bauten sie große Stallanlagen, dessen damaliger Wert finanziell höher angesetzt wurde als der des Wohnhauses, was alte Rechnungen belegen. Dies lässt erahnen welch große Bedeutung das Paar ihrem Vieh und der Entwicklung ihres Gutes beigemessen haben. Das sakral angelegte Kreuzgradgewölbe ähnelt mehr einem Kloster- oder Kirchenbau als einer Stallanlage. Die hohen Decken mit ihrer verbesserten Luftzirkulation ließen die Kühe gedeihen und begünstigten ihre Milchleistung. Dieses wunderschöne Kleinod wird heute in restaurierter Form als Weinprobierstube genutzt. Wie auch die Kühe zuvor, erfreuen sich heutzutage weinfreudige Genießer an der hervorragenden Luftzirkulation in der sogenannten „Rheinhessischen Kuhkapelle“.  Viel harte Arbeit prägte das Leben des jungen Paares. Aber die Arbeit zahlte sich aus und das Gut wuchs und gedieh. Besonders ihre sozialen Bemühungen in der Gemeinde brachte der Familie einen guten Ruf ein. Dies veranlasste die Eicher Gemeinde dem jungen Paar zu trauen und sie um Rat und ihre Meinung zu fragen. Mit gerade einmal 30 Jahren wurde Johann zum Bürgermeister von Eich ernannt, was damals eine sehr verantwortungsvolle und prestigeträchtige Position in der Dorfgemeinschaft war. Leonhard füllte diese Position mit viel Herzblut und Gewissenhaftigkeit aus. Sein persönliches Streben nach Gerechtigkeit und Fortschritt in der Rhein Gemeinde war bekannt und hochgeschätzt. 36 Jahre lang, bis zu seinem Tod im Jahr 1885, gaben die Eicher Bürger ihm ihr vertrauen und wählten ihn mit absoluter Mehrheit zu ihrem Bürgermeister. Aber nicht in allen Bereichen hatte das Paar so viel Glück im Leben. Trotz der großen Kinderschar erlebte nur der Sohn Valentin das Erwachsenenalter.
Valentin, geboren 1846, könnte man den Baumeister der Familie nennen. Nach und nach kaufte er die an das Gut angrenzenden Anwesen hinzu und schuf damit das heutige Areal des Innenhofes mit seinen umliegenden Gebäuden. Er erweiterte das Haupthaus, aber wie schon seine Eltern vor ihm, setzte er auf neue Stallanlagen und neue Scheunen. Valentin folgte seinem Vater, nach dessen Tod, als Bürgermeister. Unerschrocken und voller Visionen führte er die kleine Gemeinde Eich ins 20. Jahrhundert. Auch er war bis zu seinem frühen Tod Bürgermeister und noch heute bezeugen Bürgersteige, Straßenlaternen und das alte Schulgebäude seine Verdienste.
Auch in der nächsten Generation überlebte nur ein Kind, der 1879 geborene Johann Leonhard. Er ziert heute das Rittmeister Etikett, denn es war seine Liebe für hervorragende Weine, die das hohe Qualitätsstreben der Familie  und aller folgenden Generationen begründete. Zusammen mit seiner Frau Johanna baute er den Weinbau quantitativ aber vor allem qualitativ so stark aus, dass ab Anfang des 20. Jahrhunderts von einem reinen Weingut die Rede sein kann. Auch er folgt seinem Vater als Bürgermeister und half Eich durch die schweren Jahre des 1. Weltkrieges, des mühevollen Wiederaufbaus und dem Wechsel von Kaiserreich zu demokratischer Republik. Als er 1929 mit nur 50 Jahren starb, war sein Sohn Hans erst 11 Jahre alt. Dem Zeitgeist ihrer Generation folgend, übernahm Johanna die Leitung des Weinguts. Hohe Qualitäten, Flaschenweinproduktion und europaweite Vermarktung der Menger-Weine sind ihr Vermächtnis. Heute ziert ihr Gesicht die charaktervollen Weine aus der Mengerin-Kollektion. Obwohl sie viele Jahre alleinverantwortlich das Weingut führte, auch durch die Turbulenzen des 2. Weltkrieges hindurch, hatte sie Zeit sich in sozialen Projekten zu engagieren. Vor allem Frauenrechte, besonders im Bereich Bildung und Berufsausbildung junger Frauen, forcierte und unterstütze sie.
Den 2. Weltkrieg überlebt und aus französischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, übernahm Sohn Hans den elterlichen Betrieb. Zusammen mit seiner Frau Anneliese, die selbst auf einem Weingut aufgewachsen war, baute er das Gut Stück für Stück nach dem Krieg wieder auf und aus. Anneliese schenkte ihm nicht nur eine Familie und all ihren Arbeitseifer, sondern ergänzte auch mit ihrer Mitgift die bereits bestehenden Weinberge der südlichen Rheinterrasse mit Spitzenlagen aus dem Wonnegau. Das Paar ließ die konventionelle Landwirtschaft langsam dem Weinbau weichen und spezialisierte sich schon früh auf den Ausbau von Qualitätsweinen. Besonders Anneliese verschrieb sich der Arbeit in den Weinbergen, während Hans, wie sein Vater und dessen Vater und Großväter vor ihm, sich als gewählter Bürgermeister um das Wohl der wachsenden Ortsgemeinde kümmerte. Zum Dank für sein unermüdliches Schaffen und seine große Loyalität wurde ihm als erster Eicher der goldene Ring der Gemeinde überreicht. Heute gibt es in Eich sogar eine Hans-Ludwig-Menger Straße in seinem Gedenken.
Anfang der 1980er Jahre übernahm Sohn Horst das elterliche Weingut. Nach einer Ausbildung in verschiedenen Weingütern, heiratete er, wie schon sein Vater vor ihm, eine junge Frau von einem geschichtsträchtigen Weingut. Er fand mit Dagmar seine Weinkönigin, denn dieses für das Weinanbaugebiet Rheinhessen wichtige und repräsentative Amt begleitete Dagmar genau in dieser Zeit. Mit der Geburt ihrer drei Kinder ist auch für die 12. Generation der Familie Menger in Eich am Rhein gesorgt.